Ein digitales Dorf, viele Ideen – Rückblick auf das BarCamp Engagiertes Land
Über 200 Teilnehmenden, 23 Sessions und viele tolle Beispiele, wie Engagement auf dem Land gelingen kann. Da wurde es manchmal ganz schön eng im digitalen Dorf des BarCamps „Engagiertes Land“, das BBE und DSEE gemeinsam veranstaltet haben.
Überall eilten Avatare der Teilnehmenden herum und bereits auf dem Weg zu den Sessions bot sich die Gelegenheit, sich mit anderen Engagierten auszutauschen.
Und in den Sessions in der (digitalen) Kneipe, Scheune oder Dorfladen ging es weiter: Engagierte stellten ihre Projekte vor und diskutierten mit anderen, wie sie sich weiterentwickeln, transferieren oder sich weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter für sie gewinnen lassen.
Dadurch wurde nicht nur die Vielfalt des Engagements auf dem Land deutlich. Es zeigte sich auch, was die Engagierten auf dem Land umtreibt. Drei Schwerpunkte haben sich dabei herausgestellt:
1. Digitalisierung
Ob eine App, mit der Gleichgesinnte zusammenfinden, die Online-Tools, mit der sich die Vereinsverwaltung einfacher organisieren lässt oder der digitale Dorffunk, mit dem vor Ort Neuigkeiten verbreitet werden: So vielfältig die Möglichkeiten digitaler Instrumente, so zahlreich sind auch die Herausforderungen: Welche Tools sind die besten? Wie kann ich noch mehr Nutzer:innen von meiner App begeistern? Das sind nur einige der Fragen, die gestellt wurden. Viele haben sich auf den Weg gemacht, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Jetzt gilt es die Fragen zu beantworten, die auf diesem Weg aufkommen.
2. Beteiligung
Es gibt fast immer Engagierte vor Ort, die die Dinge in die Hand nehmen. Aber wie lässt sich sicherstellen, dass auch andere Gehör finden? Und wie motiviert man sie dazu, sich einzubringen und mit anzupacken. Und wie finden unterschiedliche Gruppen zusammen? Es hat sich gezeigt: Oft braucht es Orte, die Menschen sichtbar machen und ihnen Freiheit und Austausch ermöglichen.
3. Vernetzung
Ob der lokale Verein, der sich mit anderen vor Ort vernetzt oder Demokratie-Initiativen, die sich auf regionaler Ebene austauschen: Vernetzung ist an vielen Stellen zu beobachten. Gleichzeitig stellt sich auch immer wieder die Frage, wie die Vernetzung am besten organisiert werden sollte. Was sind die Themen? Wen müssen wir zusammenbringen? Welche (hauptamtlichen) Strukturen braucht es? Mit der richtigen Form der Vernetzung lässt sich viele gewinnen: Gemeinsame Ideen und gebündelte Kräfte bei der Umsetzung. Darüber hinaus merkt man, dass es auch andere gibt, die am gleichen Strang ziehen.
Fazit
Fest steht: Wir alle haben in dem virtuellen BarCamp einiges gelernt. Ein digitales Dorf bietet viele Möglichkeiten, die andere Online-Formate nicht haben. Und es macht vor allem Spaß. Ein wenig Aufwand macht es zwar, aber der lohnt sich.
Auch inhaltlich war es lehrreich. Die diskutierten Themen bestärken uns darin, dass wir mit dem Netzwerkprogramm „Engagiertes Land“, das wir 2021 mit einer Pilotphase starten, auf dem richtigen Weg sind: Denn viele der aufgeworfenen Fragen lassen sich gemeinsam besser beantworten: Ob im Netzwerk für Engagement und Beteiligung vor Ort oder im Austausch mit anderen Gemeinschaftsinitiativen, die Engagement auf dem Land unterstützen wollen. Und einige Anregungen zur Beantwortung der Fragen hat das BarCamp bereits geliefert.
Es gibt viel Potenzial für Engagement auf dem Land. Das wollen wir zur Entfaltung bringen.