Mit ihrem Förderprogramm „Gemeinsam wirken in Zeiten von Corona“ legt die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) ein erstes finanzielles Unterstützungsangebot für Engagement und Ehrenamt vor, nachdem sie im Juli 2020 ihre Arbeit aufgenommen hatte. Schwerpunkte der Förderung werden die Themen Digitalisierung, Nachwuchsgewinnung und die Förderung des Ehrenamts und bürgerschaftlichen Engagements in strukturschwachen und ländlichen Räumen sein. Anträge sind ab sofort unter www.deutsche-stiftung-engagement-und-ehrenamt.de/foerderung möglich. Es können Einzelvorhaben bis zu 100.000 Euro gefördert bzw. Anträge bis zu 1,5 Mio. Euro zum Zwecke der Weiterleitung gestellt werden. Der Stiftung stehen für das Jahr 2020 rund 23 Mio. EUR zur Verfügung. Ab 2021 soll sie jährlich rund 30 Mio. EUR aus dem Bundeshaushalt erhalten.
Durch die Corona-Pandemie war und ist die Zivilgesellschaft vor besondere Herausforderungen gestellt. Zentrale Aufgaben sind, den Erhalt der eigenen Struktur nachhaltig zu gewährleisten, einem Mitgliederschwund in Vereinen und Initiativen dauerhaft entgegen zu wirken, die eigenen Angebote wieder aufzubauen und dort, wo es an Engagementstrukturen mangelt, den Auf- und Ausbau nachhaltig zu unterstützen – sei es im Rahmen von Veranstaltungen oder des alltäglichen Engagementbetriebs.
Im Jahr 2020 beabsichtigt die Stiftung bürgerschaftlich und ehrenamtlich Engagierte in Deutschland vor allem im Hinblick auf die Digitalisierung (gerade auch aufgrund der Erfahrungen und der Erfordernisse im Rahmen der Corona-Pandemie) sichtbar zu stärken und so ein erstes Zeichen als zentrale bundesweite Anlaufstelle für Engagierte zu setzen. Dabei nimmt sie die strukturschwachen und ländlichen Räume besonders in den Blick.
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Franziska Giffey: „Die Stiftung legt ein beeindruckendes Tempo vor. Die beiden Vorstände haben innerhalb von nur zwei Monaten ein Arbeitsprogramm und eine Förderrichtlinie konzipiert. Das ist ein toller Start für die Stiftung. Dass die Stiftungsmittel vor allem für die Digitalisierung eingesetzt werden, entspricht den Wünschen der Zivilgesellschaft und ist ein wichtiges Zeichen an viele Millionen Engagierte in Deutschland. Als diesjährige Stiftungsratsvorsitzende freut mich auch sehr, dass das Thema Nachwuchsgewinnung eine wichtige Rolle spielt. Insbesondere für Kinder und Jugendliche fehlen in Zeiten von Corona Betreuungsangebote in den Ferien und in der Freizeit. Mit Hilfe der Stiftung können Vereine vor allem im strukturschwachen und ländlichen Raum kurzfristig selbst organisierte Angebote auf den Wegbringen. So wird der Nachwuchs an ehrenamtliche Arbeit herangeführt.“
Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, Horst Seehofer: „Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland ehrenamtlich. Sie dienen dem Gemeinwohl – freiwillig und unentgeltlich. Dies wollen wir mit der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt unterstützen. Die Stiftung soll dem Ehrenamt insbesondere bei der Digitalisierung helfen. Obwohl die Stiftung noch mitten in der Aufbauarbeit steckt, startet sie bereits ein erstes Förderprogramm. Hierfür wünsche ich der Stiftung gutes Gelingen und viel Erfolg.“
Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner: „Die Corona-Pandemie hat einmal mehr gezeigt: Das, was Ehrenamt für den Zusammenhalt der Gesellschaft leistet, das schafft kein Gesetzesbuchstabe. Zugleich hat die Krise viele freiwillige Helfer, gerade in den ländlichen Räumen, nicht nur finanziell und personell vor ganz neue Herausforderungen gestellt: Telefonmeetings und Videokonferenzen organisieren, dabei immer den Datenschutz im Blick behalten – das alles will gelernt sein. Und dabei wollen wir mit dem Sonder-Förderprogramm unserer Stiftung finanziell unterstützen.Ebenso die Nachwuchsgewinnung. Denn Ehrenamt verbindet nicht nur die Generationen – Ehrenamt braucht auch alle Generationen.“
Ziel des Förderprogramms ist es, die digitale Teilhabe in der Zivilgesellschaft und die digitale Infrastruktur im bürgerschaftlichen Engagement und Ehrenamt zu stärken, auch um Krisen besser begegnen zu können. Daneben dient die Förderung insbesondere der Qualifizierung und Beratung ehrenamtlich Engagierter für die Ausübung ihres Ehrenamts, der Förderung von Innovationen und dem Schaffen und Aufrechterhalten von ehrenamtlich getragenen Angeboten in Zeiten der Corona-Pandemie, insbesondere in strukturschwachen und ländlichen Räumen. Schließlich zielt die Förderung auf innovative Formen der Nachwuchsgewinnung für Engagement und Ehrenamt in Zeiten der Corona-Pandemie.
Anträge sind ab sofort unter www.deutsche-stiftung-engagement-und-ehrenamt.de/foerderung möglich. Von den Angeboten der Stiftung sollen insbesondere gemeinnützige Institutionen, aber auch juristische Personen des öffentlichen Rechts profitieren.
Zur Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt
Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt ist ein gemeinsames Vorhaben des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Erstmals gibt es mit dieser Stiftung eine bundesweite Anlaufstelle zur Stärkung und Förderung bürgerschaftlichen Engagements und des Ehrenamts insbesondere in strukturschwachen und ländlichen Räumen. Sie wird sich dabei auf die Arbeitsbereiche Servicezentrum, Kompetenzzentrum und Strukturstärkung konzentrieren. Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt hat am 1. Juli 2020 in Neustrelitz ihre Arbeit aufgenommen.
Mehr zu den Angeboten und Aktivitäten der Ehrenamtsstiftung unter: www.d-s-e-e.de